Die USA sind ein beliebtes Land für ein Auslandsstudium – auch bei deutschen Studenten. 2011/2012 rangierten sie laut einer Erhebung des statistischen Bundesamtes an der 5. Stelle der beliebtesten Studienorte.
Berücksichtigt man, dass die Entfernung zwischen Deutschland und Amerika deutlich größer ausfällt als beispielsweise die zwischen Deutschland und Frankreich oder Italien, ist das umso bemerkenswerter. Zu den Gründen dafür gehört sicherlich auch die Faszination des ebenso großen wie vielseitigen Staates mit faszinierenden Metropolen wie New York oder San Francisco.
Aber auch die Berufsaussichten und die Qualität der Ausbildung in den USA spielen eine Rolle. Das gilt besonders für künftige Ärzte und andere Studenten, die später einmal im medizinischen Bereich arbeiten möchten. Schließlich, so fand eine Studie des britischen Gesundheitsministeriums vor einigen Jahren heraus, werden Medizinern in den USA im internationalen Vergleich die höchsten Gehälter gezahlt. Auch die medizinische Ausbildung dort genießt einen hohen Ruf.
Ein Medizin-Studium in den USA eröffnet also gute Zukunftschancen. Die Voraussetzungen, es überhaupt absolvieren zu können, sind allerdings hoch:
Sie sehen also, Medizin in den USA zu studieren, ist alles andere als leicht. Auch wenn die Zukunftschancen danach gut aussehen, ist der Weg dahin steinig. Bessere Chancen haben Sie, möchten Sie als Medizinstudent in Deutschland ein praktisches Jahr oder eine Famulatur an einer medizinischen Einrichtung in den USA ablegen.
Abbildung 1: Harvard, Quelle: tpsdave (CC0-Lizenz)/pixabay.com
Grundsätzlich gibt es viele renommierte Medical Schools in den USA. Durch die Tatsache, dass ein großer Teil davon keine Ausländer zulässt, ist die Auswahl allerdings im Vorhinein eingeschränkt.
Ganz vorne in entsprechenden Rankings steht in der Regel Harvard, dicht gefolgt von Stanford. Allerdings sind derartige Eliteunis abgesehen von hohen Zugangsvoraussetzungen alles andere als günstig. Deshalb lohnt sich auch ein Blick auf die hinteren Ränge. Im internationalen Vergleich genießen auch diese medical schools in der Regel immer noch einen guten Ruf und sind dennoch erheblich günstiger als Harvard und Co.
Die Kosten, die ein Medizinstudium in den USA verursacht, hängen vom Einzelfall ab. Grundsätzlich sollten Sie die folgenden Faktoren im Vorhinein bedenken:
Sind Ihnen diese Kosten zu hoch, besteht die Möglichkeit, sich um finanzielle Unterstützung zu bemühen. Dabei kommt sowohl ein – allerdings zeitlich begrenzter – Antrag auf AuslandsBAföG in Frage als auch ein Stipendium. Ein Bildungskredit kann ebenfalls dabei helfen, die hohen Kosten für ein Studium in den USA zu meistern. Solche Kredite werden unter Umständen sogar vom deutschen Staat ausgegeben. Eine Alternative stellen natürlich entsprechende Studienkredite von Banken dar, die erst nach dem Studium abgezahlt werden müssen. Diesbezüglich sollten Sie vorher ausrechnen, wie hoch die Schuldenlast nach dem Studium ausfallen wird.
Abbildung 2: Community College Bronx, Quelle: tpsdave (CC0-Lizenz)/pixabay.com
Neben den begehrten Privatuniversitäten gibt es auch staatliche Universitäten in den USA. Diese haben den Vorteil für in- und ausländische Studenten, dass sie oft deutlich billiger sind. Als Ausländer werden Sie aber auch hier oft gar nicht erst angenommen, da die Universitäten zum Teil aus Steuergeldern finanziert werden und Einwohnern des jeweiligen Staates deshalb grundsätzlich den Vorrang geben.
Der Nachteil der sogenannten Community Colleges, die als billige Variante zu anderen Universitäten immer beliebter werden, besteht darin, dass die meisten davon noch keinen Bachelorabschluss, sondern nur den Associate Degree verleihen. Möchten Sie als Bachelor abschließen, was eine Grundvoraussetzung für ein medizinisches Studium in den USA darstellt, müssen Sie dazu nach dem Associate Degree auf eine andere Universität wechseln.
Angehende Mediziner in den USA legen nach dem Studium erst einmal eine Facharztausbildung (residency) ab, in der Regel in einem Krankenhaus. Wie lange diese dauert, ist unterschiedlich – je nach medizinischem Fachgebiet. Das erste Jahr wird grundsätzlich als Internship bezeichnet. Die Facharztprüfung am Ende der residency ist nicht notwendig, um im Anschluss als Arzt praktizieren zu können, sie wird aber inzwischen immer häufiger von medizinischen Einrichtungen verlangt.
Wer sich weiter spezialisieren möchte, kann noch eine mehrjährige „Fellowship“ ansetzen. In deren Rahmen wird meist auch eine Forschungstätigkeit gefordert.
Wer ein Medizinstudium in den USA abschließt, hat in der Regel rosige Zukunftsaussichten und kann sich auf ein hohes Gehalt freuen. Für ausländische Studenten ist es allerdings schwer, einen Studienplatz an einer privaten oder auch staatlichen Universität zu erhalten. Informieren Sie sich deshalb möglichst frühzeitig über Ihre Chancen und die notwendigen Anforderungen und machen Sie sich auch über Möglichkeiten der Finanzierung Gedanken. Einfacher ist hingegen eigentlich immer ein Auslandssemester oder ein Jahr an einer amerikanischen Universität. Wer hingegen in den USA leben und Medizin studieren möchte, hat einen steinigen Weg vor sich. Mit der richtigen Planung kann der Traum vom Medizinstudium in den USA jedoch durchaus Wirklichkeit werden.
Dieser Artikel wurde von Markus Müller verfasst. Wer ein Medizinstudium im Ausland ablegen möchte, findet mehr Informationen beispielsweise auf www.college-contact.com