Das Einkaufen ist - neben Autofahren und mit dem Handy telefonieren - die Lieblingsbeschäftigung großer Teile der Gesellschaft. Dabei kommt es selten darauf an, dass die gekaufte Ware auch gebraucht wird. Viel wichtiger ist, dass es „cool“ aussieht.
Der „headturning factor“ ist viel entscheidender als der Preis, denn es wird ja sowieso mit Kreditkarte bezahlt. Allerdings kommt es schon häufiger vor, dass die Karte gesperrt ist. Als peinlich wird so ein Vorgang überhaupt nicht empfunden, man hat ja noch andere Karten. Notfalls wird der Rechnungsbetrag zwischen den einzelnen Karten aufgeteilt.
Eingekauft wird in den USA hauptsächlich in großen Einkaufszentren, die eine mehr oder weniger große Vielfalt an Geschäften der verschiedensten Arten beherbergen. Kleinere Malls gibt es in oder in der Nähe von Wohngebieten, für große Outletcenter muss man schon eine längere Fahrt in Kauf nehmen. Dort jedoch bekommt man Markenkleidung namhafter Hersteller oftmals für die Hälfte des normalen Verkaufspreises.
Es gibt einige „Megamalls“, die Sie z.B. in Google unter dem Stichwort „Outletmalls USA“ ausfindig machen können. Ein Beispiel ist die MILLS Kette, die einige hundert Geschäfte unter ihrem Dach vereint. Zu den Größten gehört die „Sawgrass Mills“ in der Nähe von Fort Lauderdale in Florida. Einkaufen ist hier kein Spaziergang, die Schnäppchen sind jedoch unschlagbar. Zum Relaxen gibt es angeschlossene Foodcourts...
Zusätzliche Rabatte gibt es vor großen Feiertagen wie dem Columbus Day im Oktober. Den Thanksgiving Day im November (traditionell immer ein Donnerstag) sollte man sich besonders rot im Kalender anstreichen. Der darauf folgende „Black Friday“ wird von sehr vielen Elektronikgeschäften zur größten Rabattschlacht des Jahres genutzt. Die Geschäfte öffnen gegen 4 Uhr morgens, und die Leute stehen stundenlang Schlange. Bei Öffnung der Türen schlägt man sich mit Hunderten anderen Schnäppchenjägern um die wenigen, sehr stark herabgesetzten, Computer, Drucker, Fernseher, MP3 Player etc.
Sehr viele der Sonderangebote (hauptsächlich Elektroartikel, Computer etc.) müssen zunächst in voller Höhe bezahlt werden. An der Kasse bekommt man dann einen oder mehrere Kassenbons ausgehändigt, die jeweils zum Hersteller oder zur Verkaufskette (manchmal auch zu beiden) geschickt werden müssen, um den Rabatt zu erhalten. Mit eingesendet werden müssen der Bar-Strichcode des Artikels und der Kassenbon im Original oder als Kopie.
Die Prozedur ist etwas umständlich, jedoch bekommt man nach spätestens zwei Monaten einen Scheck mit dem entsprechenden Betrag nach Hause geschickt. Dies alles setzt natürlich eine gültige Adresse in den USA voraus.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und Arbeiten in den USA.